Klanginstallation "Kaleidoskop der Räume" ab heute in Magdeburg

11.11.2022

3D Audio-Dome ist – letztmalig im Festjahr SCHÜTZ22 – bis zum 27. November 2022 im Kunstmuseum Magdeburg – Kloster Unser Lieben Frauen zu erleben.

Klanginstallation „Kaleidoskop der Räume“ ab heute in Magdeburg

3D Audio-Dome ist – letztmalig im Festjahr SCHÜTZ22 – bis zum 27. November 2022
im Kunstmuseum Magdeburg – Kloster Unser Lieben Frauen zu erleben

Eines der faszinierendsten Botschafterprojekte des Festjahrs SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“ kommt nach Magdeburg. Ab dem heutigen 11. November und bis zum 27. November 2022 ist im Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen die Orchestronik-Klanginstallation „Kaleidoskop der Räume” in einem 3D Audio-Dome von Fabian Russ letztmalig im Jubiläumsjahr zu erleben.

Über das Schütz-Festjahr hinweg war die Klanginstallation im halbkugelförmigen 3D-Audio-Dome mit seinen 32 Lautsprechern an verschiedenen Orten nicht nur in Mitteldeutschland zu Gast. Der insgesamt vierteilige großangelegte Zyklus ist ein Auftragswerk von Heinrich Schütz Musikfest und SCHÜTZ22. In „Kaleidoskop der Räume“ verschmilzt der innovative Leipziger Klangkünstler Fabian Russ moderne digitale Klangerzeugung mit Originalkompositionen von Heinrich Schütz. In der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Schütz’schen Werk, als auch in der Umsetzung auf digitalem Wege, im binauralen Hören und in der Präsentationsform eines Orchestronik-Werkes betreten die beteiligten Akteure Neuland. Ausgangspunkt der Kompositionen sind Aufnahmen mit dem Dresdner Kammerchor unter Leitung von Hans-Christoph Rademann, die im Rahmen der Schütz-Gesamteinspielung beim Carus-Verlag entstanden.

Es sind vier zentrale Schütz-Werke, die für Fabian Russ zu Bezugspunkten wurden. Werke, die in ganz unterschiedlichen Lebensphasen des Barockkomponisten entstanden: 1619 die „Psalmen Davids“ SWV 22–47, die Schütz als frischgebackener Hofkapellmeister als Frucht seines Studienaufenthalts in Italien und erste große Werksammlung herausbrachte. 1635/36 komponierte er anlässlich der Begräbnisfeierlichkeiten von Heinrich Posthumus Reuß mit den „Musikalischen Exequien“ eine der kunstvollsten und ergreifendsten Trauermusiken des 17. Jahrhunderts. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges, 1648, gab er seine „Geistliche Chormusik“ heraus, die mit „Verleih uns Frieden“ SWV 372 eines seiner heute bekanntesten Werke enthält. Seine Motette „Da pacem, Dominae“ SWV 465 komponierte er 1627 für den Kurfürstentag in Mühlhausen und adressierte mit ihr unüberhörbar den Wunsch nach Frieden. Schließlich die „Johannespassion“ SWV 481, die wie die beiden anderen Passionsvertonungen als großartiges Alterswerk 1666 in Weißenfels entstand.

Dr. Christina Siegfried, Intendantin des Festjahres SCHÜTZ22: „Fabian Russ taucht mit „Kaleidoskop der Räume“ ein in die komplexen Werke von Heinrich Schütz, gestaltet einen bewegenden Dialog mit den Originalkompositionen, spürt den vielschichtigen Verschränkungen nach und kreiert einen neuen Klangraum. Er extrahiert im Sampling-Verfahren Teile daraus, kombiniert diese miteinander, stellt sie in einen neuen Kontext und verwebt das Eigene mit den Originalaufnahmen. Moderne Kompositionsweise, zeitgemäßes Sounddesign und innovative Audiotechnik treffen auf die Musik des 17. Jahrhunderts. Letztlich kann man sagen, dass das klangliche Ergebnis in seinem künstlerischen Konzept etwas für Menschen ist, die nach intensiven Klangerfahrungen suchen und Lust auf Experimente haben.“

Fabian Russ beschreibt es selbst mit diesen Worten: „Was den dramaturgischen Gesamtbogen zwischen diesen vier Teilen angeht, so habe ich mir gedacht, dass ich versuchen möchte, immer mehr und immer tiefer in diese Werke einzutauchen, immer stärker dort hinein zu zoomen, mich eben auch mehr mit der klanglichen Beschaffenheit von Schütz zu beschäftigen, und dort nach ganz ursprünglichen Aspekten zu suchen, die mir ein anderes Arbeiten ermöglichen, ich dann die Möglichkeit habe, dem Zuhörer später ein Erlebnis zu ermöglichen, was sich stärker mit Klang und auch mit Kontemplation, vielleicht im weiteren Sinne auch mit Meditation tatsächlich beschäftigt, um in dieser Musik einen eigenen Platz zu finden, andere Gefühle möglich zu machen und die Vorgaben nicht so stark und starr zu halten, wie es der Fall wäre, wenn ich noch viel näher am Original geblieben wäre. – Ich versuche, eine andere Welt zu eröffnen.“

Kaleidoskop der Räume. Der Gesamtzyklus

Botschafterprojekt SCHÜTZ22 – "weil ich lebe"

Klanginstallation im 3D Audio Dome

Kunstmuseum Magdeburg Kloster Unser Lieben Frauen

Die Klanginstallation „Kaleidoskop der Räume“ im 3D Audio-Dome ist vom 11. bis 27. November 2022 zu folgenden Zeiten zugänglich:

  • Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr
  • Samstag und Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr

Der Eintritt kostet 8,00 Euro (ermäßigt 4,00 Euro), Museumsbesuch inklusive.

Weitere Informationen unter www.schütz-musikfest.de

Der Veranstaltungskalender zum Festjahr SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“: www.SCHÜTZ22.de

SCHÜTZ22 – „weil ich lebe“

Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten

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